Frankfurter Rundschau


Die Frankfurter Kammeroper lässt bei ihrer neusten Premiere „Das blonde Schamhaar“ im Palmengarten zumindest musikalisch-künstlerisch die Hosen runter.(...)Erstens hat Ingrid El Siagi an ihrer Interpretation so sorgfältig geraspelt und gefeilt und sich an den  Liedern so intensiv gerieben, dass sie aus ihnen eher dramatische Monologe macht. (....)Das funktioniert nur unter den Bedingungen genauester Stilisierung und äußerster Materialbeherrschung wie sie vor allem Ingrid El Sigai verkörpert. Tief resigniert und vom Gewicht der Welt an die Wand der Lebenssackgasse gedrückt, singt sie am Ende die beliebte Dreigroschen-Nummer von der sexuellen Hörigkeit. So schwerwiegend hatten wir die noch nicht gehört. Es war schon immer so, es wird immer anders sein.


Neue Presse


Die Kammeroper Frankfurt stellt zwei Frauen auf die Bühne, lässt die eine sprechen und die andere singen, nennt es das blonde Schamhaar und versucht die Demarkationslinie zwischen Frauen und Traumfrauen auszuloten.(...) Ingrid El Sigai muß sich noch immer mit Männern rumplagen, mit sexueller Hörigkeit, Unzucht und Lust. Für sie, die sich von Anfang an über Männer definiert gibt es keine Erlösung. Ingrid El Sigai ist eine großartige Interpretin der Lieder von Weill/Brecht,  Hollaender und Kreisler. Eigentlich wäre ihre Stimme zu schön, aber sie lässt sie kippen, bis die Töne schräg in der Gegend stehen und wechselt vom Belcanto zum Sprechgesag.



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Das Blonde Schamhaar, Kritiken